Für diese Entscheidungen erstellen wir Prognosen, wie bestimmte Situationen unser Glück und unsere Zufriedenheit beeinflussen werden. Leider sind diese Vorhersagen oft fehlerhaft. Zwar können wir gut voraussagen, dass wir uns über die gewonnene Meisterschaft oder die Beförderung freuen werden, doch unsere Prognosen versagen, wenn es darum geht, wie lange diese Freude anhält. In der Regel überschätzen wir die Auswirkungen von Ereignissen. Nach wenigen Wochen erscheint uns das neue Smartphone „normal“, und die Freude über die gewonnene Meisterschaft ist längst verflogen.

 

Was macht uns glücklich? Werden wir uns freuen, wenn unser Lieblingsverein die Meisterschaft gewinnt, wir eine Beförderung erhalten, in eine größere Wohnung ziehen, uns ein neues Smartphone leisten können oder in die Berge zum Urlaub fahren? Häufig zielen unsere Entscheidungen und Planungen darauf ab, unser Lebensglück zu bewahren oder, wenn möglich, zu steigern. Wir entscheiden uns für die Alternative, von der wir glauben, dass sie uns glücklich macht – oder zumindest glücklicher, als wenn wir uns anders entschieden hätten.

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Zur Vorhersage des Glücks - 
oder warum wir oft nicht wissen, was uns glücklich macht 

Warum sind unsere Vorhersagen über das langfristige Glück so fehlerhaft? Ein Grund für diese falschen Einschätzungen liegt darin, dass wir viele relevante Aspekte der späteren Situation bei unseren Prognosen außer Acht lassen. Auch mit einem neuen Smartphone stehen wir im Stau, und die Zahnschmerzen fühlen sich auch trotz der Beförderung nicht besser an. Hinzu kommt, dass unser mentales „Immunsystem“ dafür sorgt, dass wir nach negativen Ereignissen nicht dauerhaft leiden. Stattdessen lernen wir relativ schnell, mit Verlusten und Misserfolgen umzugehen.

Letztlich ist Glück und Zufriedenheit auch immer relativ. Wir sind glücklich, weil sich etwas verbessert hat – zum Beispiel, weil wir eine bessere berufliche Position erreicht oder in eine größere Wohnung gezogen sind. Doch leider wird diese Verbesserung schnell zum neuen Standard, an dem wir unser Lebensglück messen. Und je mehr wir uns daran gewöhnen, desto geringer erscheint der wahrgenommene Gewinn.

 

Bei Entscheidungen ist es daher wichtig, zu wissen, was unser Glück langfristig beeinflusst und was nur kurzfristig. Ist es eher die Größe oder die Aussicht der neuen Wohnung, die uns glücklich macht? Sollen wir den besser bezahlten Job annehmen, bei dem wir über eine Stunde für den Arbeitsweg benötigen, oder den schlechter bezahlten Job direkt vor der Tür? Die Antworten auf solche Fragen erfordern, dass wir mehr über uns selbst und die psychologischen Mechanismen unseres Wohlbefindens lernen.

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