Fallstricke von Gruppenentscheidungen:  

Probleme und Lösungen 

Vermutlich kennen viele aber auch die Erfahrung, dass Gruppenentscheidungen dieses Ideal häufig verfehlen. Beispielsweise werden in Gruppendiskussionen häufig solche Ideen eingebracht, welche die meisten bereits kennen. Die Diskussion neuer Aspekte, die keine oder nur einige Beteiligten kennen, nimmt eher ein geringes Gewicht ein. Eine breite Informationsbasis wird auch dadurch reduziert, dass die Gruppen-mitglieder einen sehr ähnlichen „Background“ haben – d.h., die angestrebte Breite ist schon durch die Zusammensetzung eingeschränkt.

Wer kennt dies nicht: Wichtige Entscheidungen werden in Arbeitsgruppen, Ausschüssen, Kommissionen und Entscheidungsgremien beraten. Die zugrundeliegende Idee dabei ist, dass in solchen Gruppen vielfältige und unterschiedliche Meinungen und Perspektiven zum Tragen kommen. Dadurch sollen Entscheidungen auf einer breiteren Informationsbasis beruhen und mehr Kompetenzen und Fähigkeiten eingebracht werden. Letztendlich sollte dies zur bestmöglichen Entscheidung führen. Dies wäre das Ideal. 

Im Laufe des Entscheidungsprozesses kommt hinzu, dass ab einem - in der Regel - frühen Zeitpunkt vorrangig die von der Gruppenmehrheit präferierte Alternative diskutiert wird. Davon abweichende Positionen sind dann nicht mehr „erwünscht“ und entsprechende Beiträge werden von der Gruppe „sanktioniert“. Stellen Sie sich hierzu einfach vor, die Gruppe wäre kurz vor einer Entscheidung und Ihnen würden plötzlich doch noch Bedenken gegen diese Entscheidung kommen. Würden Sie diese vorbringen? Welche Reaktionen der anderen würden Sie erwarten? Falls Sie diese vorbringen, würden Sie dies auch tun, wenn Ihr Status in der Gruppe nicht sehr hoch wäre? 

Mein Vortrag beleuchtet mögliche systematische Fallstricke bei Gruppenentscheidungen. Dabei wird deutlich, dass Gruppenentscheidungen häufig nicht nur auf einer engen Informationsbasis beruhen, sondern auch, dass der erzielte Konsens oft illusorisch ist. Weil aber der Eindruck eines Konsens besteht, sind sich die Gruppenmitglieder ihrer Entscheidung sehr sicher („alle sehen dies so“). Diese Sicherheit kann mit weiteren unerwünschten Konsequenzen einhergehen. So verzichten Gruppenentscheidungen auf einen Plan B, auf sogenannte Kontingenzpläne – weil man sehr sicher ist, dass Plan A funktioniert. Auf Basis der psychologischen Prozesse von Gruppenentscheidungen erläuterte ich, wie die potentiellen Fallstricke von Gruppenentscheidungen vermieden werden können - und wie Ihr Unternehmen diese Erkenntnisse sinnvoll nutzen kann.

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